E-Book oder gedrucktes Buch – wo liegen die Vor- und Nachteile?
„Hallo KAMACO, sollte ich mein Manuskript besser als E-Book oder als gedrucktes Buch veröffentlichen?“ – das fragt uns Peter aus Darmstadt.
Hallo Peter. Die genannte Auswahl in der Frage ist ein wenig einschränkend –
Das gedruckte Buch könnte bei einem Verlag erscheinen, im Eigenverlag mit einer festgelegten Auflage oder auch als Print-on-Demand-Projekt. Auch E-Books können nicht nur komplett in Eigenregie entstehen, sondern auch in Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern, die dann auch den Vertrieb übernehmen. Denkbar wären vielleicht auch die Veröffentlichung als Hörbuch und anderes mehr.
Aber beschränken wir uns hier auf E-Books und gedruckte Bücher im Eigenverlag …
E-Books werden immer beliebter und sind im Self-Publishing einekostengünstige Alternative zum gedruckten Buch. Allerdings muss man fallweise entscheiden, ob eine rein digitale Ausgabe sinnvoll ist. Die Vorteile von E-Books liegen vor allem in der kostengünstigen Produktion und Distribution: Aus jeder Textverarbeitung kann man Dokumente mehr oder weniger komfortabel und kostengünstig als PDF-Datei abspeichern und erhält so ein einfaches E-Book. Die Distribution kann per E-Mail oder einen Webserver erfolgen, aber natürlich kann man die Datei auch auf CD brennen oder auf einem USB-Stick speichern und so physikalisch versenden.
Allerdings ist PDF zwar das bekannteste, nicht aber das einzige Format, in dem sich E-Books abspeichern und vertreiben lassen. E-Book-Reader wie der Kindle von Amazon können PDF-Dateien gegebenenfalls nur über Umwege anzeigen. Und wer sein E-Book beispielsweise auf dem iPhone oder seinem iPod touch von Apple lesen möchte, wird feststellen, dass PDF-Dateien zwar angezeigt werden können, aufgrund der geringen Bildschirmgröße aber sowohl horizontal als auch vertikal gescrollt werden müssen – oder die Schriftgröße wird so klein, dass an ermüdungsfreies Lesen nicht zu denken ist. Man muss sich zudem im Klaren sein, dass sich die ungeschützten PDF-Dateien leicht von Dritten kopieren und weitergeben lassen.
„Weitergeben“ ist allerdings hier nur im übertragenen Sinn zu verstehen – und damit kommen wir zu den Vorteilen eines „richtigen“, gedruckten Buchs: Will man sein Werk beispielsweise als Seminarunterlage verwenden oder auf Konferenzen an Teilnehmer verkaufen, dann hat das Buch unschätzbare Vorteile: Man kann es anfassen, durchblättern, gegebenenfalls Notizen hineinschreiben. Und auch, wenn die Publikation in der Kundenakquise eingesetzt werden soll, kann die gedruckte Variante im Einzelfall mehr Eindruck hinterlassen. Erfolgt der Kontakt jedoch über das Web oder per E-Mail, dann kann die PDF-Datei wieder ihre Vorteile ausspielen.
Es hängt also von den konkreten Projektzielen ab, ob ein E-Book oder ein gedrucktes Buch die geeignete Form ist. Je nach Thema und Zielgruppe kann es dabei auch sinnvoll sein, aus dem gleichen Inhalt beide Repräsentationsformen zu produzieren.
E-Books bieten sich zudem dann an, wenn sehr spezielle Themen für kleine Zielgruppen behandelt werden sollen, während man als gedrucktes Buch eher einen Titel produzieren würde, der sich an eine möglichst große, homogene Zielgruppe wendet. Aufgrund der günstigeren Produktionskosten könnte man zum gleichen Thema verschiedene E-Books produzieren, die jeweils Mikronischen ansprechen – einfach, indem man unterschiedliche Varianten des gleichen Textes erstellt.
Es gibt zahlreiche weitere Überlegungen, die die Entscheidung beeinflussen: Bücher sind beispielsweise größeren Restriktionen in Umfang und Ausstattungunterworfen als E-Books, die auch zu E-Booklets werden können, E-Books können schneller aktualisiert werden, Bücher eignen sich hingegen besser als wertvolles Geschenk etc. pp.