Vier Tipps für bessere Texte
Über Frag doch … KAMACO hat uns folgende Frage erreicht: »Welche Tipps würden Sie mir geben, um bessere Texte zu scheiben?«
Gute Frage. Ohne einen konkreten Text zu kennen, können die Tipps natürlich immer nur allgemeiner Natur sein. Vier der besten Tipps lassen sich sehr einfach zusammenfassen und können helfen, fast alle Manuskripte zu optimieren:
»Gute Texte sind relevant, fokussiert, aktuell und lesbar!«
Hört sich zunächst banal an. Aber in der Kombination sind diese Tipps Gold wert:
Relevanz hat ein Text, egal ob ein Buch oder ein Weblog-Eintrag, immer nur für eine bestimmte Zielgruppe. Bei KAMACO erwarten die Leser Know-how zum effektiven, strategischen Publizieren. Wenn wir jetzt etwas zum Thema Geldanlage oder Kindererziehung schreiben würden, könnte es noch immer ein interessanter Text sein, aber er wäre für die Kernzielgruppe nicht relevant.Relevanz setzt daher voraus, dass man weiß, für wen man schreibt, seine Zielgruppe kennt und ihre Interessen bedient. Viele Autoren, mit denen wir zu tun haben, sehen ihre Veröffentlichungen vor allem aus ihrer eigenen Sicht und es fällt ihnen schwer, sich in den Leser hineinzuversetzen.
Fokussierung ist eng mit Relevanz verbunden: Streichen Sie alles, was für den Leser von untergeordnetem Interesse ist! Viele Autoren verzetteln sich, fangen buchstäblich bei Adam und Eva an oder haben Schwierigkeiten, zu einem Ende zu gelangen. Für Leser wird die Lektüre dann zur Qual. Gerade seitenlange Einführungen und ständige Wiederholungen ermüden den Leser. Manches lässt sich besser in eine knackige Aufzählung verpacken als in einem mehrseitigen Fließtext. Vor allem aber: Beschränkten Sie sich auf das, was den Leser in dieser Situation wirklich interessiert und was Sie im Titel versprechen.Sonst droht ein »Thema verfehlt!«. Und fokussieren bedeutet auch, nicht die eierlegende Wollmilchsau schreiben zu wollen: Sie können nicht beliebig viele Zielgruppen gleichzeitig mit der gleichen Veröffentlichung zufriedenstellen. Fokus also auch wieder auf die Leser, für die Sie schreiben.
Aktualität bedeutet nicht, dass Sie nicht über bekannte Themen schreiben dürfen. Dann aber sollten Sie einen neuen Aspekt einbringen und wissen, was zuvor über das Thema gesagt wurde. Optimal für eine Publikation ist es natürlich, wenn sie genau zur rechten Zeit erscheint: Das bedeutet aber, dass Sie rechtzeitig planen müssen: So wie Weihnachtsartikel im Sommer und Osterartikel im Herbst produziert werden, müssen Autoren die Produktionszeiten berücksichtigen. Wenn alle schon über ein Thema reden, ist es für die passende Publikation dazu längst zu später.
Lesbarkeit. Lesbarkeit? Ja, tatsächlich: Viele Texte sind nur wenig lesbar und erhalten erst durch die ordnende Tätigkeit des Lektors ihren Feinschliff. Die Lesbarkeit umfasst das Wording, Grammatik, und auch die Reihenfolge, in der die Informationen präsentiert werden. Aber auch andere Aspekte können die Lesbarkeit mindern: wenn das Layout zur Bleiwüste verkommt, wenn zu kleine (oder auch zu große) Schriftgrößen verwendet werden, schlecht lesbare Schriftarten oder zu wenig Kontrast. Gut lesbar wird ein Buch häufig dann, wenn gezielt weggelassen wird … wenn also mit Leerraum, mit Aufzählungen und optischen Gliederungshilfen gearbeitet wird. Hier unterscheiden sich übrigen Web und Print z.T. erheblich, wenn es um die lesefreundliche Gestaltung von Texten geht.
Mit diesen einfachen Tipps kann man als Autor seine Texte selbst vorlektorieren und die Inhalte aus der Sicht der potenziellen Leser reflektieren. Natürlich gibt es im konkreten Einzelfall viele weitere Fragestellungen, die berücksichtigt werden sollten, um die Effektivität einer Publikation zu steigern, aber wenn Sie diese Kriterien berücksichtigen, heben Sie sich bereits von einer Vielzahl von Autoren ab.